Kommunikation und Bildung sind aus unserer Sicht einer der wichtigsten Pfeiler für einen erfolgreichen und vor allem nachhaltigen Artenschutz. Denn nur wenn die Bevölkerung versteht um was es geht und was da vor ihrer Haustür passiert, können einzelne Maßnahmen auch mit anderen Augen gesehen werden. Dies hilft langfristig unnötige Konflikte vorzubeugen um die Maßnahmenumsetzung zumindest in den Testrevieren auch in der Zukunft zu gewährleisten. Von ebenso großer Bedeutung ist es, unsere Ergebnisse auch über die Grenzen der Testreviere hinaus bekannt zu machen für interessierte Menschen im Forst, Artenschutz, Wissenschaft und auf allen Verwaltungsebenen.
Deshalb konzentriert sich unser Projekt auf eine umfangreiche Öffentlichkeitsarbeit die mithilfe diverser Medien erreicht werden soll. Im folgenden möchten wir Ihnen einige davon vorstellen.
Das sicherlich zentralste und effektivste Element unser Wissen zur Gelbbauchunke und die Hintergründe und Ergebnisse unseres Projektes Interessierten näher zu bringen sind Exkursionen vor Ort in unseren Testrevieren. Diese finden entweder intern (für z.B. Forst und Verwaltungen) oder extern (für z.B. Öffentlichkeit und Naturschutzgruppen) statt. Ein unschlagbarer Vorteil ist, dass sich Beteiligte direkt vor Ort ein Bild unserer Maßnahmen machen, ökologische Sachverhalte anschaulich erklärt werden und Fragen direkt vor Ort in Diskussionsrunden erörtert werden können. Durch die zusätzliche Anwesenheit des betreffenden Revierleiters können spezifische Erkenntnisse zur Umsetzung und Praktikabilität gewonnen werden. Bisher fanden Exkursionen in den Revieren Kirchheim Teck, Reichenberg, Radolfzell und Herrenberg statt. Aufgrund von Corona konzentrierten diese sich hauptsächlich auf 2019 oder waren meist intern. Unser Ziel ist es in jedem Revier mindestens eine geführte Exkursion für die breite Öffentlichkeit anzubieten. Es bleibt allerdings abzuwarten ob dies in 2021 (oder evtl. 2022) möglich sein wird. Bei genereller Interesse Ihrerseits an einer geführten Exkursion in einem unserer Testreviere können Sie sehr gern Kontakt zu uns aufnehmen. Wir melden uns dann bei Ihnen sobald ein Termin steht.
Bisher fanden folgende Veranstaltungen statt:
Ebenso wichtig wie Exkursionen vor Ort, sind Vorträge auf Konferenzen, Fachtagungen oder auf Veranstaltungen des Forst BW. Dies ist wichtig um Informationen zum Projekt und erste Ergebnisse anderen Akteuren aus der Praxis, Wissenschaft, Naturschutz, Forst, etc. näher zu bringen. Dies ist eine gute Möglichkeit um Ergebnisse in Form von Grafiken, Karten und Zahlen den Zuhörern näher zu bringen und einen Einblick in funktionierende Maßnahmen zu geben. Auch hier können Fragen der Zuhörer und Teilnehmer direkt vor Ort beantwortet werden.
Bisher wurden unsererseits Vorträge auf folgenden Veranstaltungen gehalten:
Eine aus unserer Sicht sehr effektive Form der Umweltbildung liefern mobile Infotafeln direkt vor Ort im Revier an den entsprechenden Fahrspuren oder anderen Strukturen. Diese Form der Information ist sehr gut mit der nötigen Dynamik der Art kompatibel, da die Tafeln jedes Jahr an neuen Standorten in einem Revier aufgestellt werden können. Spaziergänger lernen somit selbst direkt am Ort des Geschehens über die ökologischen Bedürfnisse der Art und vermitteln die Wichtigkeit von Kleinstgewässern auf bspw. Rückegassenfahrspuren. Dies ist sehr wichtig um u.a. den Druck der Öffentlichkeit auf Revierleiter und Waldarbeiter zu minimieren, welche sich für den Schutz des kleinen Amphibs einsetzen indem sie zufällig entstehende Pfützen in Fahrspuren belassen.
Idealerweise ist diese Form der Öffentlichkeitsarbeit im Hinblick auf die momentane Pandemie ebenfalls konform zu den herrschenden Kontaktbeschränkungen. Der Nachteil ist, dass auftretende Fragen nicht direkt geklärt werden können und die Fülle an Information auf einer Infotafel ebenfalls begrenzt ist. Nichtsdestotrotz ist dies eine aus unserer Sicht die effektivste Form um zumindest das Bewusstsein für Fahrspuren im Wald positiv zu stärken. Ursprünglich wurden diese Tafeln von den Revierleitern aus Herrenberg und Reichenberg entworfen, wurden im Zuge unseres Projektes angepasst und kommen nun seit 2020 in all unseren Testrevieren zum Einsatz.
Sehr erfreulich ist, dass uns eine sehr hohe Anzahl an Waldspaziergängern während unserer Datenaufnahmen in den Revieren von selbst ansprechen und auf uns zukommen um Fragen zu stellen und mehr über die Art und unser Projekt zu erfahren. Dies zeigt, dass diese Infotafeln zumindest auf lokaler Ebene sehr gut funktionieren! Das Feedback bisher war durchweg positiv.
Bisher haben wir versucht auch weitere Medien effektiv für den Wissenstransfer zu nutzen. Der Fakt, dass Sie genau diesen Satz hier lesen, zeigt zumindest die Effektivität unserer Webseite. Diese Webseite ist für uns eine Hauptplattform um alle Interessierten über unser Projekt und andere Akteure im Unkenschutz über unsere wissenschaftlichen Ergebnisse aber auch erste praktische Vorgehensweisen zu informieren. Diese Form hat sich bisher am Besten bewährt, da somit auch Menschen außerhalb unserer persönlichen Reichweite über die Landesgrenzen hinaus erreicht werden können. Es bietet zudem auch unseren Revierleitern eine schnelle effektive Möglichkeit, Anfragen auf unsere Webseite zu verweisen. Am Ende des Projektes werden wir hier unsere geplante Handlungsempfehlung in Form einer Broschüre zum kostenfreien Download für Alle anbieten. Hierfür werden wir diese Webseite auch nach Ende unseres Projektes weiterhin online halten.
Wir sind ebenfalls auf weiteren Plattformen in Form von sozialen Medien präsent (Facebook, Instagram und co.). Allerdings ist es uns aufgrund der begrenzten Zeit für Datenaufnahme und -auswertung, Maßnahmenplanung und -umsetzung und co. leider nicht möglich fortlaufend in diesen Medien aktiv tätig zu sein und Updates zu posten.
Nach ersten Gesprächen mit dem SWR Fernsehen ist für 2021 ein Interview und Beitrag geplant. Wir hoffen somit, noch mehr Menschen zu erreichen und das Bewusstsein für diese Art landes- und bundesweit zu stärken.
Bisher haben bereits 2 lokale Zeitungen explizit über unser Projekt berichtet. Nach persönlichen Interviews im Revier vor Ort erschienen Artikel zum Thema im Rems-Murr-Kreis und Nürtingen. Wir konnten somit Umweltbildung auf lokaler und regionaler Ebene im Zusammenhang mit den teilnehmenden Testrevieren erreichen.
Im Folgenden stehen mit Genehmigung der betreffenden Zeitungen die Artikel zum Download bereit:
Auch fand unser Projekt bisher in vielen anderen Publikationen Erwähnung, so z.B. in einem Artikel der FVA "Neben der Spur? Erhaltung der Gelbbauchunke im Rahmen der Waldbewirtschaftung".