Revierbegehung Nr. 5

Autor: F. Schrell

Nach einer Woche Pause, ging es nun in das nördlichste Untersuchungsgebiet ins Revier Billigheim-Waldmühlbach im Neckar-Odenwald Kreis. Trotz schlechtem Wetters ließen wir uns nicht aufhalten, denn ein Ökologe kennt ja bekanntlich kein schlechtes Wetter.

Die beiden lokalen Revierleiter Herr J. Lutz und Herr M. Hochstein sind ebenfalls sehr engagiert im Natur- und Amphibienschutz, was einen regen Erfahrungsaustausch an diesem Tag mit sich führte. In diesem Revier gibt es ebenfalls einige bestehende Fahrspuren sowie im letzten Jahr entstandene Windwurfflächen, welche alle in den nächsten Wochen wiederbefahren werden um optimale Konditionen für Fahrspurpfützen herzustellen. Auch werden alte Rückegassen und Wege im Zusammenhang mit Bodenanrissen und Einzelbaumentnahmen reaktiviert. Besonders durch die starke dichte Vegetationsdecke ist ein Bodenanriss notwendig um eine ausreichende Verdichtung zu gewährleisten.

Permanente Tümpel eigens für die Gelbbauchunke angelegt, erzielten nur im ersten Jahr einen positiven Effekt. Nun wird deren Einfluss auf neu angelegte Laichgewässer untersucht.
Permanente Tümpel eigens für die Gelbbauchunke angelegt, erzielten nur im ersten Jahr einen positiven Effekt. Nun wird deren Einfluss auf neu angelegte Laichgewässer untersucht.

Auch in diesem Gebiet wurden in der Vergangenheit Tümpel für die Gelbbauchunke angelegt. Diese zeigten in ihrem ersten Jahr der Neuanlegung auch hohe Reproduktionserfolge der Gelbbauchunke. Allerdings sind diese Tümpel aufgrund ihrer Größe und Tiefe permanente Gewässer und dienen mittlerweile nur noch als Aufenthaltsgewässer für die Art. Besonders Weibchen suchen hier gern Zuflucht vor den paarungswütigen Männchen, welche sich oft ständig in den Laichgewässern aufhalten. Jedoch werden wir auch hier neue flache Fahrspuren in unmittelbarer Nähe anlegen, wodurch der Einfluss von nahe gelegenen permanenten Gewässern auf eine erfolgreiche Reproduktion untersucht werden kann.

Geplante Maßnahmen in diesem Waldstück beinhalten:

 

- Reaktivierung von Rückegassen

- Neuanlage von Fahrspuren

- Befahrung von existierenden Fahrspuren

- Neuanlage von Kleinstgewässern an Wegen mithilfe der Baggerschaufel

- Durchfahrt von kurzen feuchten Grabenabschnitten

- Evt Einsatz von ablassbaren kleinen Betontümpeln

Da in diesem Waldstück viele geeignete lichte Flächen vorhanden sind, wird es auch hier spannend zu beobachten wie unsere geplanten Maßnahmen bei den Unken ankommen und angenommen werden.

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Kontakt

Prof. Dr. Martin Dieterich

Projektleiter

 

MSc. Felix Schrell

Projektdurchführung & -koordination


 

Universität Hohenheim

Institut für Landschafts- und Pflanzenökologie

Ottilie-Zeller-Weg 2, 70599 Stuttgart

Tel.: +49 (0)711 459 23530

 

E-mail: unkenschutz-bw@outlook.de

 



Gefördert durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt